Agile Working – Flex Office
Prozess + Raum – Erfolgsfaktoren von morgen
Mitarbeiter*innen werden heute als der „wertvollste Teil des Unternehmens“ gesehen und deren Bedeutung steigt angesichts fehlender Arbeitskräfte und einer steigenden Anzahl an Berufsausscheidern bis zum Jahre 2035. So wird der Mitarbeitende, dessen Engagement und sein Wissen zum entscheidenden Erfolgsfaktor im internationalen Wettbewerb. Um deren Motivation und Leistungsbereitschaft zu fördern und zu optimieren, setzen viele Unternehmen seit Jahren auf das Mittel der Flexibilisierung.
Dahinter steht eine Personalstrategie, in der Life-Work-Balance einen ebenso großen Platz einnimmt wie das Aufspüren und Umsetzen von Rationalisierungspotenzial.
Es ist die Suche, individuelle Werte und Interessen mit unternehmerischen Zielen in Einklang zu bringen, d. h. Systeme und Regelungen, die eine Annährung von individuellen und unternehmerischen Interessen mit gegenseitigem Nutzenzuwachs zum Ziel haben.
Um die notwendige Flexibilität zu realisieren , gab es in der Vergangenheit verschiedene Aspekte, denen eine besondere Beachtung geschenkt wurde und die deshalb auch als Wegmarke des unternehmerischen Handelns bezeichnet werden können. Zu ihnen gehört Prozessflexibilität (z. B. fraktale Fertigung, Qualitätsverbesserungsprogramme, Projektarbeit, neue Arbeitsmethoden, die Funktionsflexibilität (z. B. Qualifizierung, Jobrotation), die Zeitflexiblität (z. B. Teilzeit, varibale Arbeitszeiten), die Ortsflexibilität (Office, Home-Office oder FreePlace) und die Kapazitätsflexibilität (z. B. Stammmannschaft, Leih- und Zeitarbeiter).
Wir widmen uns stärker der Arbeitsplatzflexibilität, die die vorgenannten Struktur- /System- und Zeit- Ortskomponenten ergänzt. In dem das Büro der Arbeit folgt, bildet der Raum die vierte Dimension der Flexibilität. Und so wird die Arbeitsplatzflexibilität in Zukunft zu einem der wichtigsten Steuerungsinstrumente zählen.
Nach der Theorie der langen Wellen, den so genannten Kondratieffzyklen, die von bahnbrechenden Basisinnovationen ausgelöst werden, befinden wir uns jetzt im sechsten Kondratieffzyklus. Nach Dampfmaschine, Stahl, Elektrotechnik, Atomzeitalter, Informationstechnik ist man sich uneinig, ob der 6 Kondratieffzyklus bestimmt sein wird von Nachhaltigkeit und GreenGrowth oder durch die Megatrends Globalisierung, Digitialisierung, KI und Demografie.
In jedem Fall ist sicher, dass ein Büro mehr sein wird als nur der Raum für den Arbeitsplatz. Ein Büro, richtig geplant und genutzt, wird zum entscheidenden Produktivitätsfaktor im Unternehmen.
Neue Arbeitsprozesse, Verhaltensweisen, Effizienz und Wohlbefinden der Mitarbeitenden, gestalten und prägen so neue Formen der Arbeitsplätze und ‑konzepte: hoch flexibel und wandlungsfähig. Aber nicht nur die Menschen müssen Änderungen bewirken und mitmachen, sondern auch die Gebäude müssen wandlungsfähig sein, damit sie den organisatorischen Wandel nicht behindern, sondern unterstützen. Und so werden die Ansprüche an konzentrierter Einzelarbeit, an Kommunikation und Kollaboration, an Team- und Telearbeit, je nach Unternehmen künftig orts- und zeitungebunden in den Unternehmenszentralen, dem Home Office oder dem individuellem Workplace oder ‑space erledigt. Moderne Arbeitswelten basieren auf einer hohen Eigenverantwortung der Mitarbeitenden und ermöglichen Flexibilität. Dazu wird, je nach Arbeitssituation, die geeignete Umgebung benötigt, zum Nutzen aller, der Mitarbeitenden und des Unternehmens, effizient und ressourcenschonend.